Die Elettronica GmbH (ELT) ist seit über 40 Jahren in der deutschen Wehrtechnik tätig. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Befähigung der Streitkräfte zur elektronischen Kampfführung (EloKa) und Verteidigung. Die ELT aus Meckenheim bewirbt sich um Leistungsanteile am künftigen Luftkampfsystem „FCAS Future Combat Air System“.
Die Staaten Deutschland, Frankreich und Spanien beschlossen im Juni 2019 ein Rahmenabkommen zur gemeinsamen Entwicklung des wehrtechnischen Vorhabens „FCAS“, einer Entwicklung für den Bau von modernsten Kampfflugzeugen und bewaffneten Drohnen (sogenannter „Remote Carrier“). Weitere Systeme wie Tankflugzeuge, Marineschiffe und Mittel anderer eingebundener Streitkräfte werden dabei über eine Combat-Cloud und sichere Kommunikationssysteme an das FCAS angebunden. Kern von FCAS wird das „NGWS New Generation Weapon System“ sein, das vorrangig ein bemanntes Kampfflugzeug der 6. Generation als Entwicklungsziel hat. Der deutsche Anteil wird unter Leitung der deutschen Beschaffungsbehörde BAAINBw (Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) mit Dienstsitz in Koblenz erarbeitet werden. Federführend auf deutscher Industrieseite werden dabei die Unternehmen AIRBUS, FCMS (Future Combat Management System GbR) und MBDA als Hauptauftragnehmer sein. Die deutsche Regierung legt dabei Wert auf die Feststellung, dass das FCAS auch als nationales „F&T Forschung & Technologie-Vorhaben“ geführt wird.
Die ELT ist ein führendes deutsches Unternehmen für die Entwicklung und Betreuung von innovativen Systemintegrationslösungen für die elektronische Kampfführung (EloKa) und die mobile Überwachung. Die ELT bewirbt sich im Bereich EloKa mit ihren Kernkompetenzen „Test & Simulation, Verifizierung & Validierung von komplexen militärischen sensorischen Anforderungen“ um Leistungsanteile am Vorhaben „FCAS“.
EloKa ist jede Aktion, die den Einsatz elektromagnetischer und gerichteter Energie zur Kontrolle des elektromagnetischen Spektrums oder zum Angriff auf die Gegenseite beinhaltet. Es geht also um die Ortung, Kontrolle und/oder Manipulation jeglicher Ausstrahlung von Frequenzen von klassischem Funk bis hin zu Radarstrahlung. Im Bereich des intelligenten elektronischen Einsatzes gibt es einen Wettstreit zwischen Maßnahmen zur Ortung eines Luftzieles und Gegenmaßnahmen zum Schutz des Luftfahrzeuges vor Entdeckung. Bei der „kognitiven elektronischen Missionen“ handelt es sich um ein Konzept maschinellen Lernens, das das Lernverhalten von Lebewesen nachahmen und auf elektronische Systeme übertragen soll (Stichwort „KI – Künstliche Intelligenz“). Dabei soll auch die Fähigkeit zur Weiterentwicklung hardwareunabhängiger intelligenter Algorithmen für die Analyse, Interpretation sowie für die aktive Beeinflussung des elektromagnetischen Spektrums demonstriert werden. Des Weiteren soll die Funktionsfähigkeit der Algorithmik auf der dafür notwendigen zukünftigen Hardware nachgewiesen werden. Entscheidend für den Erfolg der nächsten Generation von Kampfflugzeugen ist neben der Bewaffnung vor allem die Vernetzung der Sensordaten des einzelnen Flugzeuges in ein ganzheitliches taktisch-operatives Netzwerk. Dafür werden eine komplexe Software und genügend Rechenleistung im Flugzeug benötigt werden, um die großen Datenströme zu verarbeiten.
Bereits heute ist die ELT mit ihren innovativen Produktionskapazitäten innerhalb der ELETTRONICA-Gruppe für die Fertigung, Betreuung und den Test von elektromechanischen Komponenten der Selbstschutzsysteme des Eurofighter Typhoon und des militärischen Helikopters NH90 verantwortlich. Der Fertigungsbereich der ELT in Meckenheim stellt u.a. Prototypen für diverse Flugzeugmuster her und ist für die kleine und mittlere Serienfertigung zuständig. Jeder Herstellungsprozess ist nach definierten Richtlinien der letztendlich übergeordnet staatlichen Auftraggeber durchzuführen, wobei diese Standards durch jährliche Wiederholungszertifizierungen nach ISO 9001 / EN 9100 gewährleistet werden.
Die ELT sieht bei FCAS ihre Beitragsfähigkeit im Themengebiet EloKa in der nationalen Analyse- und Bewertungsfähigkeit als eine deutsche Schlüsseltechnologie für ein durchsetzungsfähiges System. Die ELT wird sich mit ihrem Beitrag insbesondere bei einer ihrer Kernkompetenzen, nämlich der Entwicklung von Hochfrequenz-basierten (RF „radio frequency“) Test- & Simulationssystemen, bewerben. Die Leistungen im Rahmen der EloKa zu Radar-Test und -Simulation auch zu Trainingsübungen werden einerseits in Arbeiten im Labor, in Schulungsräumen, in der Integrationseinrichtung und andererseits unter Bedingungen im Freigelände aufgeteilt. Ziel dabei ist es, unter Anwendung der Simulation des elektromagnetischen Spektrums in einer simulierten Umgebung für Tests, Algorithmen und Prototypen das jeweilige Funktionsverhalten dieser Systeme gegenüber einer entsprechenden Spezifikation zu validieren.
EloKa ist auch in Staaten innerhalb der NATO dennoch immer eine hochsensible und damit sehr nationale Angelegenheit. Die ELT wird im Rahmen von FCAS die EloKa durch Verwendung aller vorhandenen Kompetenzen in den Verfahren der künstlichen Intelligenz (KI) und des maschinellen Lernens bei der Bearbeitung im elektromagnetischen Spektrum weiterentwickeln.
Elettronica GmbH (ELT)
Harald Rolf Wirth
Programm Manager
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