Im Zuge des Kohleausstiegs und des Strukturwandels hat das DLR 2020 in Aachen und am Flugplatz Aachen-Merzbrück zwei neue Standorte gegründet. Ziel ist es, dort insbesondere junge Leute zu fördern, zur Vernetzung in NRW und in der StädteRegion Aachen beizutragen sowie den Technologietransfer zu unterstützen.
Für den Luftverkehr der Zukunft müssen umwelt-freundlichere und klimaverträgliche Technologien entwickelt werden, die das emissionsfreie und lärmreduzierte Fliegen ermöglichen. Diese Ziele können am besten erreicht werden durch eine enge Vernetzung von Wissenschaft und Forschung sowie durch verstärkte direkte Kooperationen mit KMUs und der Industrie.
„Mit dem Innovationszentrum für Kleinflugzeug-Technologien schafft das DLR eine Forschungs-umgebung, in der die Kompetenzen mehrerer Institute sowie weiterer Partner in der StädteRegion Aachen räumlich zusammengeführt werden“, erläutert DLR-Bereichsvorstand Luftfahrt Dr. Markus Fischer. Das Besondere: Für die gemeinsame Forschung werden junge Forschungsgruppen etabliert, die unter der Führung der Institute an Kleinflugzeug-Themen arbeiten und wertvolle Beiträge für die Zukunftsfelder in NRW erbringen.
Mit diesem Ansatz beabsichtigt das DLR, einen entscheidenden Beitrag zum Strukturwandel in der Region zu leisten, zu einem hohen Grad der Vernetzung der Aktivitäten in NRW beizutragen, den Technologietransfer zu unterstützen und insbesondere junge Leute in der Region zu halten und ihre frühe Eigenständigkeit zu fördern.
2022 starten die ersten sechs Forschungsgruppen und Projekte unter Beteiligung von 14 DLR-Instituten, drei Instituten der RWTH Aachen University sowie weiteren Partnern:
- L²INK – Lärm und Lokale Schadstoffe im Innovationszentrum für Kleinflugzeug-Technologien
Erreicht werden soll die Fähigkeit zur Berechnung und Bewertung von Lärm und lokalen Schadstoffen für existierende und neu entwickelte Technologien/ Entwürfe im Kontext von Kleinflugzeugen. - S²TOL – Silent Short Takeoff and Landing
Mit dem Projekt S²TOL demonstriert das DLR gemeinsam mit dem Institut für Strahlantriebe und Turbomaschinen der RWTH Aachen University eine neuartige Flugzeugkonfiguration im Flugtest und beabsichtigt damit, eine große Sichtbarkeit zu erzeugen. - D-Light – Digital climate neutral light aircraft
Durch die Forschung in D-Light werden Methoden für den Entwurf und die Bewertung von Kleinflugzeugen im Innovationszentrum für Kleinflugzeug-Technologien (INK) etabliert und entwickelt. Im Projektverlauf werden relevante Technologiebausteine untersucht, die in ein DMU (Digital Mock-Up, d.h. ein digitales Demonstrationsmodell) münden und eine exzellent vernetzte Forschungsgruppe im INK etablieren. - FGAA – Future General Aviation Aircraft
Als Konzeptentwurfsprojekt evaluiert FGAA klima-neutrale Kleinflugzeugkonfigurationen – durch Öffnung eines großen Designraums, Untersuchungen zur Antriebsintegration sowie Entwicklung eines skalierten Versuchsträgers. - KoPf – Kennwertdatenbank und optimierte Produktionstechnik für Kleinflugzeuge
Das Projekt KoPf leitet den Übergang von der nachgeschalteten Qualitätssicherung einer statischen Produktionsumgebung zu einer „Ist-Daten“-basierten Qualitätsoptimierung in einem dynamischen Produktionsumfeld ein und ermöglicht kurze Innovationsintervalle, sowie die Steigerung der Performance, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit für CS-23-Luftfahrzeuge durch Ausnutzung der bauteilindividuellen Performance. - ANTS – Advanced Navigation Technologies and traffic management for Safe and efficient guidance in UAM
ANTS adressiert wesentliche grundlegende offene Probleme für fortschrittliche sicherheitsorientierte Flugführungs- und Navigationsmethoden, um den zukünftigen vorgesehene Durchsatz von Hunderten von sicheren Lande- und Startvorgängen pro Stunde für UAM in städtischen Gebieten sicher, robust und zuverlässig zu ermöglichen.
Betrieben wird das Zentrum von der neuen DLR-Einrichtung Technologien für Kleinflugzeuge in Aachen und am Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück.„Wir kümmern uns um die Administration sowie den Aufbau und Betrieb der Infrastruktur und werden beim Technologietransfer unterstützen“, erklärt Dr. Gerrit von Borries, kommissarischer Leiter Administration & Infrastruktur in Aachen, „so können die Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler sich voll auf ihre Forschung konzentrieren.“
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)
Dr.-Ing. Gerrit von Borries
Leitung Administration & Infrastruktur (komm.)
Technologien für Kleinflugzeuge
Gerrit.vonBorries@dlr.de