Düsseldorf

Impulsgeber und zentraler Hub für die Luft- und Raumfahrt in NRW

AeroSpace.NRW, das Netzwerk der Luft- und Raumfahrtindustrie hat sich zum Ziel gesetzt, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der NRW-Wirtschaft im Bereich der Luft- und Raumfahrt durch Förderung der Zusammenarbeit von Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Politik und Gesellschaft zu steigern, um dadurch Arbeitsplätze zu schaffen und umweltfreundliche Technologien zu entwickeln.

Die Luft- und Raumfahrtindustrie steht vor vielfältigen Herausforderungen, steckt aber auch gleichzeitig voller Chancen. Diese Herausforderungen sind u.a. getrieben vom gesellschaftlichen Wandel und dem Anspruch an eine effiziente, klimaneutrale Mobilität. Sicher ist, dass die Branche Ihre Rolle in der Emissionseinsparung erkannt hat und bereits in Optimierung und Entwicklung ökonomischer Aspekte investiert. Schon seit Jahren beschäftigt man sich neben der Verringerung von Lärm mit alternativen Antriebsstoffen und -techniken sowie der Elektrofliegerei, die zum Teil bereits im Einsatz sind und immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Was vor Kurzem noch wie Fiktion klang, ist nun – durch neue technologische Ansätze und Produktionsverfahren – mit Flugtaxis und anderen autonomen Systemen zum Greifen nah. Die Fortschritte in der Sensorik und KI-Steuerung ermöglichen es, (teil-) autonome Flugsysteme in wenigen Jahren im alltäglichen Betrieb einzusetzen. In NRW wird dies schon lange erforscht und zum Teil auch schon erfolgreich umgesetzt.

Jedoch ist NRW bisher als Luft- und Raumfahrtstandort überregional nicht in dem Maße bekannt, wie man es erwarten würde. NRW steht oftmals etwas im Schatten der „Großen“ aus Nord- oder Süddeutschland wird aber immer mehr zum Innovationshotspot der Luft-und Raumfahrtindustrie. Gleich 2 Drohnenairlines, die im täglichen, regulären Betrieb schon heute Waren ausliefern sowie Firmen, die mit Flugtaxis den Straßenverkehr entlasten werden, kommen aus NRW. Darüber hinaus wird hier die Pilotenausbildung für elektrische Flugzeuge durchgeführt. Inzwischen gibt es keine Raumfahrtmission und kein Flugzeug, bei dem man ohne Komponenten aus NRW auskommt; wie z.B. Klimatechnik, Hydraulikaggregate, Kraftstoffe, Navigations-systeme, um nur einige zu nennen.

Um die Innovationskraft NRWs weiter zu stärken und dem Standort die Wahrnehmung zu verschaffen, die er sich erarbeitet und verdient hat, hat sich das Netzwerk AeroSpace.NRW gebildet und es sich zur Aufgabe gemacht, Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu vernetzen. Begleitend unterstützt wird das AeroSpace.NRW Netzwerk von einem Advisory Board, dass sich aus hochkarätigen Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft Nordrhein-Westfalens zusammensetzt. Sie sind das Sprachrohr und Pulsgeber für die technische Entwicklung und Bedarfsgestaltung. Dabei sollen weitere Synergien geschaffen werden, um die Stärken innerhalb des Bundeslandes NRW zu bündeln und über die Landesgrenzen hinaus als starker Partner zu agieren. Die Vernetzung schafft auch die Möglichkeit, Know-how aus der Forschung und Entwicklung zu finalisieren und in die Industrie einfließen zu lassen.

Bereits im September 2021 konnte AeroSpace.NRW beim 15. Tag der Deutschen Luft- und Raumfahrt-
regionen seine gute Netzwerkarbeit unter Beweis stellen und zeigen, dass man auch überregional Netzwerk-arbeit betreiben kann. Dabei übernahm AeroSpace.NRW federführend die Organisation des Events, welches vom BDLI und dem NRW Wirtschaftsministerium veranstaltet wurde. Mit mehr als 30 Ausstellern aus ganz Deutschland konnte AeroSpace.NRW flächendeckend Akteure für die Veranstaltung gewinnen. So konnte durch eine bunte Mischung interessanter Vorträge namhafter Industrie- und Hochschulvertreter sowie den Besuch von Herrn Thomas Jarzombek, MdB und damaliger Koordinator der Bundesregierung für die deutsche Luft- und Raumfahrt sowie des NRW Wirtschaftsministers Prof. Dr. Andreas Pinkwart der Tag in Aachen zu einem großartigen Event werden, bei dem viele neue Kontakte zustande kamen. Das wurde auch noch Tage nach der Veranstaltung von Seiten der Aussteller, der Veranstalter und der zahlreichen Gäste anerkannt und gelobt.

Darüber hinaus beteiligt sich AeroSpace.NRW an der Entwicklung verschiedener Leuchttürme in Nordrhein-Westfalen. Dort entstehen Forschungs- und Industrie-Ökosysteme, die den Technologietransfer beschleunigen und mit ihren jeweiligen Schwerpunktthemen komplementär zueinander aufgestellt sind.

Ein Beispiel dafür ist der Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück mit seinem ihn umgebenden Ökosystem, das sich auf die Entwicklung von Technologien für kleine Luftfahrzeuge spezialisiert hat. Das Spektrum reicht dabei von klimaneutralen Antrieben über neuartige Produktionsverfahren und Pilotprojekten bis hin zu autonomen Systemen, wie z.B. Flugtaxis.

Ein weiterer Leuchturm entsteht in Mönchengladbach. Aufgrund der ansässigen Unternehmen setzt man
hier u.a. den Fokus auf Wartung und Instandhaltung, besonders im Hinblick auf die zukünftige Luftfahrt. Dabei spielen auch hier Technologiethemen wie KI-basierte Steuerung und neuartige Antriebe, wie Elektroantriebe, eine wichtige Rolle.

Als drittes Beispiel ist die Entwicklung des Flughafens Paderborn zu nennen, der u.a. heute schon stark aufgestellt ist, was die Produktion von (Groß-) Komponenten der Luft- und Raumfahrt betrifft.

Somit bildet das Netzwerk AeroSpace.NRW eine zentrale Stelle in der Koordinierung der Projekt- und Entwicklungsaktivitäten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Zugleich fungiert es auch als Unterstützung für Start-ups und KMUs. Es werden Potentiale effizient genutzt und das Wachstum in der Branche gefördert.

AeroSpace.NRW versteht sich als Netzwerk für alle Akteure im Bereich der Luft- und Raumfahrttechnologie. Die daraus entstehenden Aktivitäten und Aufgaben sind so vielseitig wie die Luft- und Raumfahrtindustrie selbst. Dabei steht stets die Frage im Vordergrund, wie die Akteure am besten unterstützt werden können. Auf verschiedenen Ebenen gibt es die Möglichkeit, sich aktiv in die Gestaltung der Themen einzubringen. Auch die bedarfsgerechte Beteiligung „externer Experten“ aus angrenzenden und weiteren relevanten Technologiefeldern aus NRW, aber auch national bzw. international, ist zu speziellen Fragestellungen ausdrücklich gewünscht, um die hohe Qualität und auch die Bandbreite der Impulse trotz der aktuell schnellen Technologiesprünge aufrecht zu halten und keine Entwicklung zu verpassen. Durch diese vielfältigen Möglichkeiten der Beteiligung ist eine individuelle Einbindung aller Zielvorstellungen problemlos möglich – niemand wird „ausgeschlossen“ und die Impulse und Bedarfe aller Akteure werden ernst genommen und wenn möglich, auch umgesetzt.

Daraus ergeben sich die Querschnittsaufgaben des Netzwerkes, wie Verbundprojekte und Technologietransfer, bei denen verwandte und unterstützende Branchen dem Luft- und Raumfahrtsektor vor- und nachgelagerte Prozesse, Produkte und Dienstleistungen bereitgestellt werden. Eine enge Zusammenarbeit aus diesen Bereichen, die in räumlicher Nähe zueinander angesiedelt sind, sichert die Identifikation von Trends und die schnelle Entwicklung neuer Technologien.

Nach dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ ist nachhaltiges nationales Standortmarketing von entscheidender Bedeutung, für die Sichtbarkeit und den wirtschaftlichen Erfolg der Region auf nationaler und internaler Ebene sowie die Ansiedlung neuer relevanter Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft. Auch internationale Zusammenarbeit spielt beim Standortmarketing eine große Rolle, um Impulse und Technologietrends aus anderen Ländern als Chancen für die Industrie NRWs zu transportieren.

Die Erhebung von Bedarfen in der Aus- und Weiterbildung fortwährend durchzuführen, ist eine weitere Aufgabe, denn der Technologiewandel in Kombination mit der alternden Gesellschaft erfordert eine kontinuierliche ggf. auch Unternehmensübergreifende Unterstützung der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter.

Zur Schließung von Lücken in den Wertschöpfungsketten der Luft- und Raumfahrtindustrie bedarf es
der Ansiedlung neuer Unternehmen. Hier bestehen insbesondere im Bereich der „Nachhaltigen Neuen
Luftfahrt“ vielfältige Chancen.

Der stetige technologische Wandel wurde zuletzt durch die Corona Pandemie und den angedachten Green Deal der EU beschleunigt. Start-ups sind in der Regel deutlich flexibler und ermöglichen eine zeitnahe Reaktion auf diese Entwicklung. Es ist angestrebt, Start-ups bei den Herausforderungen aus dem Bereich der Luft- und Raumfahrt (wie z.B. aufwendige Zulassungsverfahren oder hoher Kapitalbedarf) zu unterstützen und auf diese Herausforderungen Antworten zu finden.

Das Netzwerk gibt also Impulse und schafft Räume und Möglichkeiten entlang der Wertschöpfungskette,
bei denen sich Unternehmen und Forschungsein-richtungen austauschen, kooperieren und voneinander lernen können.

AeroSpace.NRW

Dr.-Ing. Harald Cremer
Netzwerkmanager
+49 211 385459-20 | info@aerospace.nrw

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Nordrhein-Westfalen: Unverzichtbar für die Luft- und Raumfahrt